„Andere Perspektiven noch stärker integrieren“
Viele unserer Projekte sind sehr naturwissenschaftlich und an Fragen der technischen Möglichkeiten orientiert. Zu einer umfassenden Sicht gehören meiner Meinung nach aber auch andere Aspekte, wie: In welcher Weise wirkt sich diese Entwicklung oder dieses Produkt überhaupt auf die Gesellschaft und auf uns als Menschen aus?
Unsere Themen haben eine hohe gesellschaftliche und soziale Relevanz: Konsum, Obsoleszenz, gesellschaftliche Transformation oder Digitalisierung, um nur einige zu nennen.
Viele gesellschaftliche oder soziale Fragen werden auch bereits angerissen, könnten aber aus meiner Sicht noch umfassender diskutiert werden. Welchen Einfluss hat beispielsweise die Digitalisierung auf die Arbeitssituation der Menschen? Welche Folgen hat das langfristig für das soziale Miteinander? Welche Form der Digitalisierung finden wir als Öko-Institut sinnvoll?
Ich wünsche mir, dass solche Fragen noch größeren Einfluss in unseren Projekten bekommen. Denn diese sind genauso wichtig wie technische Aspekte – und genauso relevant für eine umfassende Beurteilung, wie nachhaltig ein Produkt oder ein Prozess ist. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist das Projekt „Lead Recycling Africa Projekt“ (Kamerun, Äthiopien, Kenia und Tansania), das mit Spenden Ende 2014 gestartet wurde. In Zusammenarbeit mit den Menschen und Organisationen vor Ort wurde erreicht, dass dem Thema nachhaltiges Recycling von Bleibatterien national und international mehr Aufmerksamkeit zuteilwurde und damit Möglichkeiten entstanden, Lösungen für ein nachhaltiges Recycling von Bleibatterien zu entwickeln.
Hildis Strigl leitet von Freiburg aus das Sekretariat des Institutsbereichs Produkte & Stoffströme.