„Wissen mutig und verständlich weitergeben“
Ich habe es gut getroffen. Meine Kolleginnen und Kollegen forschen zu fast allen Themen, die mich auch privat bewegen: Erneuerbare Energien, Lärm, Suffizienz, Abfallwirtschaft, Elektromobilität, nachhaltiger Konsum. Ich weiß um aktuelle Projekte im Öko-Institut und bekomme regelmäßig Forschungsergebnisse vorgelegt. Und wenn ich mehr wissen möchte, dann klopfe ich an die richtige Tür oder greife zum Telefon und frage einfach nach. Das Öko-Institut ist wie eine lebendige Bibliothek – und ich sitze mittendrin.
Wissen schaffen ist das eine. Wissen weitergeben das andere. Doch gehört beides unwiderruflich zusammen. Schließlich kann ich nur das bewahren, was ich verstehe und wertschätze. Und ich kann nur dann etwas verändern, wenn ich begriffen habe, warum ich etwas verändern sollte.
Wissenschaftliche Fragen unkompliziert formulieren. Forschungsthemen transparent darstellen. Studienergebnisse allgemeinverständlich veröffentlichen. Spielerisch mit Wissen umgehen. Die modernen Kommunikationswege bieten dazu eine Fülle an Chancen. Sie bergen aber auch Gefahren. Wie sollen wir uns als Konsumenten im sich stetig verändernden Informationsdschungel zurechtfinden? Besonders, wenn wir tatsächlich etwas lernen und verändern möchten?
Wenn einfache Alltagsabläufe, wie der ethisch-ökologische Einkauf im Supermarkt, die Frage nach der richtigen LED Leuchte oder die sinnvolle Mülltrennung schon zur persönlichen Herausforderung werden, dann wollen wir uns vielleicht gar nicht mehr mit Themen größerer Dimension beschäftigen. Und schon gar nicht mit so vermeintlich schwerer Kost wie Kohleausstieg, ressourcenschonendem Rohstoffabbau oder der Atommüll-Problematik. Dabei liegen diese Themen genauso in unserer aller Verantwortung.
Wenn Umweltschutz eine gesellschaftliche Aufgabe ist, dann braucht es nicht nur verlässliche, sondern auch verständliche Informationsquellen für die Gesellschaft. Dem Öko-Institut wünsche ich, dass es weiterhin Garant für beides ist.
Mir wünsche ich, dass wissenschaftliche Fragestellungen und Ergebnisse – insbesondere unbequeme Themen – mutiger und innovativer aufbereitet und verständlicher nach außen getragen werden. Nicht nur von Multiplikatoren und den Medien, sondern auch von den Forschenden und ihren Auftraggebern.
Alexa Hännicke ist Geoökologin und Fachjournalistin und arbeitet vom Standort Darmstadt aus im Team Öffentlichkeit & Kommunikation.