„Wir müssen nicht die Welt verändern, sondern das Verhalten der Menschen“
Die ungleiche Verteilung von Ressourcen und Möglichkeiten, die wir heute auf der Welt sehen, ist zutiefst ungerecht. Alle Menschen sind gleich und sollten dementsprechend auch auf ähnlichem Niveau leben können. Aber es ist klar, dass die Ressourcen der Erde nicht ausreichen, damit alle Menschen so leben wie wir hier und jetzt in Europa. Gleichzeitig hat unser Konsumverhalten große Auswirkungen auf die Dritte Welt.
Ich wünsche mir daher, dass es uns am Öko-Institut mit unserer Arbeit noch stärker gelingt, die Menschen zu informieren, sie für die Folgen ihres Konsums zu sensibilisieren und am Ende ihr Verhalten nachhaltig zu ändern.
Mir ist dabei bewusst: Jede Verhaltensänderung ist schwierig, und wenn sie von außen eingefordert wird, sind die Widerstände immens. Das haben wir an der Reaktion der Wähler auf den Veggie-Day der Grünen 2009 erleben können. Aber warum beharren die Menschen so sehr auf ihr „Recht auf Fleisch“? Warum werden so oft SUVs statt kleiner Autos gekauft? Die wahren Gründe dafür zu finden, wären spannende Projekte, denn in der Sache wären das richtige und wichtige Ansätze.
Jedes Projekt, das hilft, das Konsumverhalten nachhaltig zu ändern, wird dazu beitragen, die Welt grundlegend positiv zu verändern. Denn auch kleine Änderungen von Einzelnen haben in der Masse große Wirkung. Mit Projekten, in denen wir nah am Verhalten der Menschen arbeiten und die Ergebnisse auch den Menschen nahebringen, können wir deshalb viel bewegen.
Dr. Winfried Bulach ist wissenschaftlicher Mitarbeiter
im Bereich Ressourcen & Mobilität am Standort Darmstadt.