„Ein bisschen mehr Mut und Spritzigkeit“
Als Diplom-Geographin habe ich mich schon früher, lange vor meiner Zeit am Öko-Institut, mit Nachhaltigkeitsthemen befasst, vor allem im Kontext feministischer Geographie. Mit der Arbeit am Öko-Institut hat sich für mich ein Kreis geschlossen, das freut mich noch heute. Inhaltlich habe ich in meiner Rolle relativ wenig Einfluss auf unsere Projekte, aber nichtsdestotrotz bringe ich natürlich alle Erfahrungen und all mein Wissen mit ein.
Gerade weil mich die Themen begeistern, ist es spannend für mich, den gesamten Prozess von Anfang bis Ende zu begleiten: von den Ideen und Skizzen über die Anträge oder Angebote, den erfolgreichen Coup, das Projekt bekommen zu haben, bis hin zur eigentlichen Projektarbeit und dem organisatorischen Projektabschluss.
In unseren Projekten wünsche ich mir öfter den Mut und die Möglichkeit, neue Wege zu gehen. Oft existieren viele Grenzpfosten, innerhalb derer gedacht werden muss. Das sind vor allem politische und ökonomische Rahmenbedingungen, aber auch andere Anforderungen, die uns einschränken.
Es ist toll, wenn man über das „Normale“ hinausdenken darf. Beispielsweise wenn Mobilität nicht nur aus der technischen Sicht betrachtet wird, sondern auch Visionen gesponnen werden können und mit Ideen und Thesen gestützte Ratgeber oder Leitfäden entstehen. Ein Beispiel dafür ist das Spendenprojekt „Stadt der Zukunft“. Da hat das Öko-Institut 2014 am Beispiel von Bremen und Stuttgart untersucht, welche Möglichkeiten die Städte heute schon umsetzen und welche sie künftig planen, um den Personennahverkehr, Fußgänger und Radfahrer zu stärken. Da gab es am Ende einen Flyer, ein Plakat, mit neuen Ideen für die Ausgestaltung von Innenstädten. Das war eine tolle Sache und hat Spaß gemacht.
Ich denke auch, dass mehr solcher Projekte kommen. Da ist einiges in Bewegung, beispielsweise auch Projekte über die verschiedenen Bereiche und damit Themenschwerpunkte und Expertisen hinweg und auch methodisch neue Pfade erkundend. Ich würde mir wünschen, dass wir da weitermachen können.
Ulrike Meyer-Hanschen arbeitet im Berliner Büro als
Assistentin im Institutsbereich Ressourcen & Mobilität.