„Barrieren in Brücken verwandeln“

Ich bin schon seit Ende meines Studiums im Klimaschutz tätig, da ich vor meiner Zeit am Öko-Institut sehr lange am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung gearbeitet habe. Dort habe ich meine Diplomarbeit geschrieben, promoviert und dann auch als PostDoc gearbeitet. Seit 2011 bin ich am Öko-Institut. Ich freue mich Projekte zu bearbeiten, die von den Auftraggebern gleich genutzt werden können, z.B. in der Berichterstattung bezüglich des Fortschritts erneuerbarer Energien oder bezüglich von Klimazielen. Manchmal müssen in diesen Kontexten extrem viele und politisch relevante Daten sehr schnell aufbereitet und analysiert werden – das ist eine Herausforderung, aber das macht die Sache natürlich auch spannend.

Mir machen die Projekte am meisten Spaß, die direkten Nutzen für jemanden nach sich ziehen und aufzeigen, wie Dinge miteinander zusammenhängen und wirken.

Zum Beispiel konnten wir Europäischen Staaten bei der Berichterstattung zur zukünftigen Entwicklung ihrer Treibhausgasemissionen unterstützen. In diesem Bereich gibt es wichtige Gesetze und komplexe Berichtspflichten, die schwer zu durchschauen und umzusetzen sind. So etwas finde ich sehr bereichernd und ich wünsche mir, in Zukunft noch mehr in dieser Richtung zu arbeiten: Hilfestellung geben, um Barrieren in Brücken zu verwandeln.

Ökonomische Analysen sind ebenfalls eines meiner Kerngebiete: Hier untersuchen wir zum Beispiel, wie sich Klimaschutzmaßnahmen im komplexen Geflecht der Volkswirtschaft auf Sektoren auswirken. Auch analysieren wir Verteilungseffekte von Klimaschutzmaßnahmen, und in welchen Haushalten hohe Potenziale für Energieeinsparung und damit zum Klimaschutz liegen können. Ist dies bekannt, dann können politische Instrumente so gestaltet werden, dass diese Haushalte maßgeschneidert und mit geeigneten Mitteln motiviert werden können.

Interessant ist bei meinen Projekten auch, dass ich viel lerne: nicht nur über Inhalte und die einzelnen Mitgliedsstaaten, sondern auch wie Politik funktioniert – und das, ohne dass ich selber Politik machen müsste. Während wir Informationen und Analysen liefern, bekommen wir oft die Befindlichkeiten zwischen den politischen Akteuren mit und auch welche Auswirkungen diese haben können. Das ist manchmal ein schwierig auszuhaltendes Spannungsfeld.

Das Gute am Öko-Institut ist, dass wir den Raum bekommen, uns die Projekte zu suchen, die uns und unseren Interessen entgegenkommen. Wenn ich sehe, dass mir etwas besonders am Herz liegt und es in unser Portfolio passt, darf ich mich auch in diese Richtung weiterentwickeln. Das empfinde ich als nicht selbstverständlich und ich wünsche dem Öko-Institut, dass es sich diese besondere Stärke erhält.

Dr. Hannah Förster arbeitet seit 2011 als Senior Researcher im Bereich Energie & Klimaschutz mit den Schwerpunkten europäischer Klimaschutz, Szenarien und ökonomische Analysen.

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