Franz Untersteller
Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
40 Jahre Öko-Institut – das ist für mich mehr als nur ein Grund zu Feiern.
Das Öko-Institut ist Teil meines beruflichen und politischen Lebens. Nach meinem Studium der Landschaftsplanung in Nürtingen wurde ich nach einem sechs Monate langen Praktikum 1981 Mitarbeiter am Öko-Institut in Freiburg – meine erste berufliche Stelle. Dem Institut bin ich auch danach als Berater der Grünen Landtagsfraktion in Stuttgart und später als Abgeordneter verbunden geblieben und war acht Jahre lang ehrenamtliches Vorstandsmitglied, von 2003 bis 2011. Das Jubiläum „meines Öko-Instituts“ ist für mich deshalb auch ein Stück gemeinsamer Lebensweg.
Klimaschutz, Ausbau der erneuerbaren Energie, Ausstieg aus der Atomkraft, Nachhaltigkeit als Politikprinzip: das ist heute gesellschaftlicher und auch weitgehend parteipolitischer Konsens. Als das Öko-Institut 1977 seine Arbeit aufnahm, waren wir davon noch weit entfernt. Daran lässt sich ermessen, was auch das Öko-Institut in diesen 40 Jahren geleistet hat, nämlich vermeintliche Nischenthemen in die Mitte unserer Gesellschaft zu rücken und ihnen eine angemessene Würdigung zu verleihen. 1980 hat das Öko-Institut den Begriff der „Energiewende“ kreiert – der heute weltweit ein Markenzeichen geworden ist und es sogar auf die Titelseite der New York Times geschafft hat.
Dieser Erfolg ist Verpflichtung zugleich, denn noch sind wir in vielen Bereichen von einer nachhaltigen Entwicklung weit entfernt, noch sind wir nicht vollständig aus den fossilen Energien ausgestiegen, noch können wir bei der Ressourceneffizienz viel mehr erreichen. Dafür brauchen wir das Öko-Institut. Als kompetenten Berater und Begleiter, als kritische Stimme mit exzellenter Expertise und als hervorragende Forschungseinrichtung. In diesem Sinne: herzlichen Glückwunsch und auf viele weitere Jahre im Dienst unserer Umwelt.